Mittwoch, 13. Januar 2010

Risch rasch filiong-gong-gong

Hej!
Heute war wider Erwarten ein ziemlich lustiger Tag! Hatten heute ja auch am Nachmittag language course, aber Simon (unser Lehrer) hat alles ziemlich locker und abwechslunsgreich gestaltet. Zum Beispiel haben wir heute ein Lied von einem dänischen Musiker gelernt und nebenbei erfahren, dass Simon nicht nur gut Gitarre spielen und singen kann, sondern dass er auch in einer Balkan-Band irgendeine Art Flöte spielt :) Er hat gemeint, das nächste mal wird seine Band in irgendeinem Lokal die Musik für Balkantänze spielen. Mal schaun, ob wir noch herausfinden können, wo und wann das sein wird ;)
Kurz vor der Mittagspause hat uns die Fortgeschrittenengruppe 3 kleine Theaterstücke vorgespielt: Des Kaisers neue Kleider, Die Prinzessin auf der Erbse und ein selbsterfundenes, das von einem Studenten handelt, der sich in den Tunneln unter der Uni verirrt hat und der von einem Mädel gerettet wurde. Sie haben dann auch gleich geheiratet. Sowas geht in Dänemark offenbar recht schnell. Man muss sich nur verirren und gerettet werden bzw. sich (wie in einer Geschichte in unsrem Dänischbuch) einmal zum Kaffee treffen und schon ist man verheiratet.
Wir haben heute aber auch herausgefunden, wieso das hier so schnell geht: Das beginnt nämlich schon bei den Kindern im Kindergarten. Wir haben heute Nachmittag einen dänischen Erntedanktanz mit dazugehörendem Lied gelernt (SEHR lustig!!), bei dem der Text bei einer Passage in etwa so geht:
...
und die Damen heben ihre Röcke,
sodass man die Unterwäsche sehen kann.
...
Simon hat uns allerdings erklärt, dass das Lied aus einer Zeit stammt, wo man unter den Röcken lange Hosen trug (eh klar bei der Kälte) und es schon sehr verführerisch war, wenn man ein winziges Stückchen des Hosenbeines sehen konnte ;-)

Wir haben dann noch 3 andre Lieder + Tänze gelernt, die auch ziemlich lustig waren. Eins war "Dänischer Boogie Woogie": Das Tanzen hat gut funktioniert, aber das Singen dazu nicht. Man musste nämlich immer irgendeinen Körperteil nennen und das ging dann grob übersetzt z.B. so irgendwie: "Die rechte Hand nach vorne, die rechte Hand nach hinten, die recht Hand schütteln" und dann musste man noch ein paar andre Dinge tun. Das ganze klappt aber leider nicht wirklich, wenn man die ganzen Körperteile erst eine halbe Stunde vorher gelernt hat und auch sonst keine Ahnung vom Text hat. Aber witzig wars :-D
Oh und hier noch meine Lieblinsgpassage aus einem andren Lied:
"Skoma'drengen er et svin, for han drikker brændevin" (für alle Nicht-Dänen unter uns: "der Schusterjunge ist ein Schwein, denn er trinkt Branntwein")
:-D
Dann haben wir noch einen lustigen Squaredance-ähnlichen Tanz gelernt.

Jetzt war ich gerade mit Chrissi beim Ikea, was auch sehr lustig war. Bin jetzt stolze Besitzerin eines Schneidbrettes und eines 3-Kronen-Geschirrtuches :-)

Ich versuch ja schon seit meiner Ankunft meinen Vermieter zu erreichen, damit er zur vorgeschriebenen room inspection kommt. Gestern hab ich unter der Nummer zum ersten Mal wen erreicht. Das war dann aber nur der Kollege, der mir gesagt hat, dass mein Vermieter krank ist und ichs heut morgen nochmal probieren soll. Hab ich auch, mit dem Ergebnis, dass mir der Kollege ausgerichtet hat, dass mein Vermieter im Krankenhaus ist und ichs später nochmal probieren soll. Später hab ich dann tatsächlich (!!) meinen Vermieter erreicht! Und dann war sein Akku leer...
Er hat mich dann aber netterweise zurückgerufen, nur um mir, nach einem längeren Gespräch zu sagen, dass er da gar nicht der Zuständige ist, sondern dass ich mich an jemand anderen wenden muss.
Den ich dann natürlich nicht erreicht habe....
Also morgen nochmal von vorne. Fein...

Mein Koordinator vom Geologie-Institut hier hat mir auch noch nicht zurückgeschrieben. Hab ihm nämlich wegen meines Learning Agreements angeschrieben und wegen ein paar andrer Dinge. Das wär ja alles kein Problem, wenns nicht langsam dringend werden würde. Ich muss nämlich bis Freitag mein endgültiges Learning Agreement abgeben! Und naja, bei meinem vorläufigen würd ich schon ganz gern noch ein paar Lehrveranstaltungen ändern.
Also werd ich morgen Nachmittag das geplante Eislaufen ausfallen lassen und stattdessen mit meinem dann hoffentlich gerade neuerworbenen Rad zur Geologie radeln und mal bei meinem Koordinator vorbeischauen. Ich bete, dass er da ist!

Viele liebe Grüße, Eli :-)

Dienstag, 12. Januar 2010

Traditional danish cooking

Hej!
Gestern wars soweit: wir hatten unsre traditional danish cooking classes mit der good old traditional danish mom!
Organisiert wurde das alles vom Studenterhus. Wir haben in Gruppen eine ganze Menge verschiedener Gerichte gekocht: Meatballs (wie unsre Fleischlaiberl), fiskebøler (ekelerregende Fischpastendinger), Ronensalat mit Rucola, Kapern, Zwiebeln und irgendeinem Dressing, Remoulade, Salat aus Karotten, hartgekochten Eiern und Kapern und sonst nichts (auch kein Dressing), selbstgebackenes Vollkornbrot (eher misslungen...) und als Dessert Kanel Snegle (Zimtschnecken) und irgendeine Gruppe hat (dem Geschmack nach zu urteilen vermutlich ohne die Anleitung durch die good old traditional danish mom) Gammeldags Æblekage (old fashion apple cake) gemacht. Dieser Æblekage war sowas von grauslich, unglaublich!!! Es hat 2 Versionen gegeben: die extrem süße und die leicht verbrannt schmeckende Variante...
Auch die Kanel Snegle warn ein Erlebnis. Wir haben gleich am Anfang den Riesenfehler begangen, Vollkornmehl statt Weizenmehl zu verwenden. Das Ergbnis schmeckt... interessant. Nicht schlecht, aber halt auch überhaupt nicht wie Zimtschnecken. Auch schaun sie eher gewöhnungsbedürftig aus. Man muss aber sagen, dass es fast noch hässlichere gegeben hat als unsre. Und die einzigen Zimtschnecken, die wirklich PERFEKT ausgesehen haben, haben fad geschmeckt. Im Vergleich warn unsre also doch nicht so furchtbar. Nur ein bisschen lächerlich vielleicht.. :-D
Naja, das alles (kochen und essen) hat dann sicher mindestens 3 Stunden gedauert, war aber total lustig :-) Überraschend war, dass wirklich viele überhaupt keine Ahnung haben, wie man eine Küchenwaage verwendet und dass ich den Essensgeruch noch nicht wieder aus meinem Gewand bekommen habe.

Zur dänischen Sprache: Ich hab bemerkt, dass mein Lehrer, wenn wir etwas vorlesen sollen, immer ganz begeistert von meiner tollen Aussprache ist, wenn ich einfach die letzten 2-3 Buchstaben auslasse oder zu einem undeutlichen Nuscheln verzerre :-)
Heute haben wir im Dänischkurs alles übers Essen gelernt - eine wirkliche Qual, wenn man hungrig ist!

Danach haben wir uns für unsre residence permit beworben. Das IC hat da netterweise die entsprechenden Leute zur Uni kommen lassen. Deswegen war das alles recht unkompliziert :-)

Ich habe mittlerweile auch schon erklärt bekommen, wie unsre Waschmaschinen funktionieren! Nur das Problem, wo ich die Wäsche dann aufhänge, ist noch nicht gelöst. Aber zur Not werd ich sie halt im Bad aufhängen.
Ich bin draufgekommen, dass mein Sessel schrumpft, wenn ich länger drauf sitze. Ich hab einen, wo sich die Höhe verstellen lässt. Naja und wenn ich länger drauf sitze, sinkt er immer weiter in sich zusammen. Das schwere dänische Essen macht sich offenbar schon bemerkbar :-D

Ein Rad habe ich endlich auch in Aussicht! Eine Deutsche wird bald heimfahren und verkauft ihr Rad (das sie vor einem halben Jahr neu um 1000dkk gekauft hat!) um 500dkk!! Und das inklusive Radlichter und Schloss!! Am Donnerstag kommt sie damit zu Uni und ich kanns mir anschaun. Leider gibt es noch einen zweiten Interessenten, aber sie meinte, dass ihm das Rad vermutlich zu klein sein wird. Hoffentlich!!! Das ist wirklich ein ziemlich gutes Angebot. Naja und genau genommen, hab eh ich mich als erste bei ihr auf ihre Annonce hin gemeldet. Also hoff ich mal, dass ich da vorgezogen werde!

So, jetzt muss ich mir nur noch überlegen, ob ich heute Abend ins Studenterhus gehen soll. Da ist heute internatonal night und es werden recht viele von meinen Bekannten hier hingehen. Also eigentlich wärs sicher lustig. Aber andererseits bin ich, obwohl ich heute Nachmittag 2 Stunden tief und fest geschlafen habe (hab sogar meinen Wecker überhört!), noch immer ziemlich müde.
Mal schaun...
Morgen haben wir den ganzen Tag Sprachkurs. Das wird anstrengend. Die andren Gruppen gehen am Nachmittag in die Stadt oder machen sonst irgendwas lustiges. Aber soweit ich weiß, machen wir gar nix in die Richtung. Naja, mal abwarten. Ein bissl auflockernd wird das Theaterstück sein, dass uns sie Fortgeschrittenengruppe zu Mittag vorführen muss. hehe ;-)

hej hej!
eli :-)

Sonntag, 10. Januar 2010

... und noch ein paar Bildchen :)

mein Zimmer:


Blick aus meinem Fenster:


schön verschneiter Campus:


Studenterhus Århus:



Alles und nichts

Hej!
Nach einer Woche hab ich jetzt endlich mal geschafft, diesen Blog zu erstellen. Überraschenderweise war in der 1. Woche in Århus gleich unglaublich viel los und überhaupt keine Zeit für irgendwas. Zusammenfassung der letzten Woche:
Bin nach 19-stündiger Zugfahrt in Århus angekommen. Netterweise hat uns (Chrissi aus Graz, Tine und Bérénice aus Deutschland und mich) der Mentor von Bérénice vom Bahnhof abgeholt. Sind dann zum IC (Interantional Center) gefahren, wo wir unsre Zimmerschlüssel und verschiedene andre Dinge bekommen haben.

Mein Studentenheim liegt im Norden von Århus, ca. 4km von der Uni entfernt. Bisher sind die Fortbewegungsmöglichkeiten leider auf Bus (20-25min. Fahrt) bzw. zu Fuß gehen beschränkt. Rad hab ich noch kein günstiges gefunden :'(
Nachdem Busfahren (wie alles hier) verdammt teuer ist, geh ich so oft wie möglich zu Fuß. Aber das dauert dann halt auch (je nachdem von wo ich losgeh) 45-75min...
Mein Zimmer im Studentenheim ist voll ok. Hab eine eigene Küche (großer Kühlschrank mit Gefrierfach, Herd mit Backrohr!!!!, kaum Geschirr :D) und ein eigenes Bad (andre müssen sich Bad, Toiletten und Küche mit bis zu 15 Leuten teilen). Der Nachteil ist halt, dass ich dadurch die andren aus meinem Heim nicht kennen lern. Tatsächlich hab ich überhaupt erst 4mal irgendwen bei mir am Gang gesehen. Die sind dann aber immer recht schnell ins Zimmer oder aus dem Haus verschwunden. Außerdem wohn ich glaub ich im einzigen Heim in der Stadt, wo außer mir sonst kein andrer internationaler Student wohnt. Das ist alles ziemlich blöd, weil ich ein paar Sachen hier grad gar nicht versteh (Waschmaschinen, Müll, Staubsauger, Putzplan?!) Glücklicherweise hab ich mittlerweile wenigstens meinen Postkasten gefunden :D
Aber ich denk, ich werd nachher einfach mal an der Tür von dem Mädel, das mir gestern Abend fast die Tür draufgehaut hat, anklopfen und nachfragen :D

Für internationale Studierende ist hier alles ziemlich gut organisiert. (eine ziemliche Erleichterung!) In Zusammenhang mit dem Sprach- und Kulturkurs "Denmark Today" haben wir auch ziemlich viele andre Aktivitäten. Am Vormittag ist immer Sprachkurs und am Nachmittag dann irgendein andres Programm. Wir hatten eine Sightseeingtour durch Århus (etwas abgekürzt, weils sooooo kalt ist), einen Vortrag über Grönland (ich fürchte mit den billigen "Inlandsflügen" wirds wohl doch nix. Das Flugticket kostet üblicherweise mind. 1000€ :( ). Weiters stehen "Cooking Classes" (wir kochen traditionelles dänisches Essen unter Anleitung durch eine "good old traditional Danish mom" :D ), Eislaufen, Regenwald, Aros (Museum), Den Gamle By uvm. auf dem Programm.

In Århus gibt es auch noch das Studenterhus Århus (SÅ), das ziemlich viele Events etc. organisiert. Letzten Dienstag waren wir zB. bei "Fun and Games" (traditionell dänische Spiele.. im Endeffekt haben wir Trivial Pursuit auf dänisch gespielt :D) und dem Speed Meeting. Das war ziemlich lustig. Wir sind immer zu viert (alles internat. Studenten) an einem Tisch gesessen und hatten 2min. Zeit uns kennenzulernen :) die ersten Fragen waren immer: Wie heißt ihr?, Woher kommt ihr?, Was studiert ihr?, seit wann seid ihr in Århus?
den Großteil der Antworten hab ich recht schnell wieder veregssen, weils einfach zuviele waren ;)

Am Freitag haben 3 Bands im SÅ gespielt. Bin eigentlich nur hingegangen, weil fast alle andren gesagt haben, sie gehn hin und ich nicht gleich die erste gemeinsame Aktivität verpassen wollt. Die Bands waren dann eigentlich eh ziemlich gut, aber leider VIEL zu laut, sodass man sich unmöglich unterhalten konnte. Selbst mit Taschentüchern in den Ohren hab ichs kaum ausgehalten. Die einzige Möglichkiet sich zu verständigen war, sich gegenseitig ins Ohr zu brüllen. Also nicht grad die besten Voraussetzungen, um wen kennen zu lernen...
Der Großteil der andren ist dann noch in den Social Club gegangen. Das ist irgendeine Bar, in der angeblich alle am Anfang hingehn, die aber dann auch recht schnell wieder den Reiz verliert. Wir sind dann aber doch lieber mit dem letzten Bus heimgefahren.

Gestern Abend waren Chrissi und ich bei Tine zum Abendessen und danach sind wir wieder ins SÅ. Da war irgendein DJ, den Tine gern sehen wollte. Es war glücklicherweise gestern um einiges leiser (aber auch leerer) als am Freitag. Aber ein paar andre internat. Studenten haben wir doch getroffen und es war dann noch ziemlich lustig.

oh! Hab grad erfahren, dass plötzlich gleich 2 Leute ihr Rad verkaufen wollen!! Da werd ich mich gleich mal näher erkundigen gehn :)
viele liebe Grüße aus dem schneestürmischen Århus!!