Mittwoch, 7. April 2010

Dänischer Nationalsport

Hatte gerade Osterferien und das hab ich in vollen Zügen genossen :-) Zuerst hab ich natürlich die Prüfungen ordentlich gefeiert und bin endlich mal wieder unter Leute gegangen (hab mehrmals während des Lernens festgestellt, dass ich einen ganzen Tag mit niemandem geredet hab..)

Dann warn Feli und Rese zu Besuch, und wir sind ganz Ostdänemark (also: Syddanmark, Sjælland und Hovedstaden) im Mietauto abgefahren und haben nebenbei sämtlichen Cafés dort Kundschaft beschert. Die Route war in etwa folgende: Die ersten Tage haben wir natürlich in Århus mit Sightseeing und ähnlichem verbracht. Ich hab eine kleine Stadtführung gemacht (kalt!!!): wir warn im Botanischen Garten (warm!!!!!), in Den Gamle By (wieder kalt!!), im türkisch-griechischen all-you-can-eat Restaurant, in der Lynfabrikken (entzückendes Café mit großartiger Suppe, die leider schon aus war), Bo Bendixen (lustiges Geschäft), im Spejder Shop (das sind die dänischen Pfadfinder. Dort kann man warme Devold-Unterwäsche und.. äh.. Hinterlassenschaftsschäufelchen erstehen. Naja und vieles mehr, versteht sich). Auch das älteste Haus von Århus und ein Mumin-Geschäft waren Teil des Sightseeing.
Den Gamle By

Unsere Dänemarkrundreise hat uns dann als erstes nach Haderslev geführt, wo wir verpflegt wurden und den Schlüssel für eine wiiiiiinzig kleine, aber nette Wohnung in Kopenhagen bekommen haben.
Mithilfe unsrer tausenden Land- und Straßenkarten haben wir dann die weitere Route geplant.


Es ging dann gleich mal rüber nach Helnæs, einer Halbinsel mit einem lustigen Kunstaustellungscafé in einer Art umgebauten Scheune.


Eigentlich wollten wir ja zelten, aber die ganzen Campingplätze öffnen offenbar erst gegen Ende April. Also haben wir nach einer andren Bleibe für die erste Nacht suchen müssen. Und da wir zu hirnlos für ein relativ billiges Bed&Breakfast waren, sind wir schlussendlich in Svendborg in einem relativ unbilligen Youth Hostel voller miefender Sportschüler untergekommen. Mir hats gefallen :-) Haben sogar mein typisches Karfreitagsessen (Sterz) gekocht!

Svendborg

Am Ostersamstag haben wir Svendborg angeschaut und sind dann (nach mehreren Stadtumrundungen) nach Langeland weitergefahren. Dort haben wir die Inselhauptstadt Rudkøbing (Geburtsort des Physikers und Chemikers H.C. Ørsted) besichtigt.

Weiter gings in den Süden der Inseln nach Humble, wo wir ein mäßig beeindruckendes Dolmengrab bei äußerst beeindruckendem Sturm angeschaut haben. Dann wieder nach Norden nach Spodsbjerg, von wo aus wir die Fähre nach Lolland genommen haben. Diese Insel haben wir etwas schneller durchquert (es schaun ja alle Orte entzückend, aber auch irgendwie gleich aus) und sind auf die Insel Møn und zu Møns Klint gefahren. Kaum zu glauben, aber wahr: Dänemark besitzt sogar sowas wie eine Steilküste!! Møns Klint sind Kreidefelsen an einem wunderschönen Feuersteinstrand mit einem herrlichen Sonnenuntergang à la Caspar David Friedrich. Saukalt wars allerdings auch.


Danach gings nach Kopenhagen, wo wir 1,5 Tage und 2 Nächte verbracht haben. Erster Sightseeing-Stop war natürlich ein nettes Café. Bei Kaffee und Essen lässt es sich einfach besser planen ;-) (vor allem wenns draußen regnet...).
Was wir angeschaut haben: das Spejder-Museum (von außen), Christiania (eine "autonome" Hasch- und Hippie-Kommune, die der Stadt Kopenhagen merkwürdigerweise ein Dorn im Auge ist und daher bald dicht gemacht werden soll), eine Kirche mit hohem Turm, den Strøget (Einkaufsstraße mit am Ostersonntag geschlossenen Geschäften), Nyhavn (sehr sehr hübsche Häuser!), ein andres Café (ideal zum Postkartenschreiben), Amalienborg (von außen), das Kastell und den Park drumherum, den Stein der Kleinen Meerjungfrau.
Was wir eingeplant aber trotzdem nicht gesehn haben: das Spejder-Museum (von innen), Amalienborg (von innen), sämtliche andren interessanten und uninteressanten Museen, die Kleine Meerjungfrau. Die darf zur Zeit nämlich auf einer Expo in Shanghai in echtem Kopenhagener Hafenwasser sitzen und somit alle japanischen Touristen ärgern, die nur nach Kopenhagen gekommen sind, um sie zu sehn.

auf dem Kirchturm

Nyhavn

Nach Kopenhagen gings am Montag auf Umwegen weiter nach Roskilde. Das Wikingermuseum dort war ganz nett, die Schiffe wirklich faszinierend und der Museumsshop auch in Ordnung, aber am meisten Spaß gemacht hat die Kinderecke mit den Kostümen ;-D


Die Domkirke von Roskilde ist auch toll. Seit der Reformation 1536 wurden dort alle dänischen Könige und -innen bestattet. Und zwar in riiiiiesigen Sarkophagen. Einzige Ausnahme war Anne Catrine. Die scheint nicht sonderlich beliebt gewesen zu sein...
Durch Pizza, Kaffee und Kuchen gestärkt sind wir dann über die Brücke rüber nach Nyborg gefahren und - vorbei an Sibirien - weiter nach Kerteminde. Kerteminde ist ein kleines Städtchen mit öffentlicher Toilette und besonders im Abendlicht sehr hübsch.
Tja, und dann gings leider eh schon wieder zurück nach Århus. Sind dann am selben (und gleichzeitg auch letzten) Abend ins Tir na nog, einem Irish Pub.
Am Dienstag sind wir dnan nochmal in die Stadt: Auto zurückgeben, Wikingermuseum (im Keller einer Bank), typisch dänische Sackkleidung in typisch dänischen Geschäften bestaunen, geniales Bastelgeschäft entdecken, Kaffee im Café Under Masken, italienisch Mittagessen, zum Abschied winken. Schön wars :-)

Achja, ihr habt es euch vielleicht schon gedacht: In Cafés sitzen ist in Dänemark das, was in den norwegischen Bergen das Steinmanderl-Bauen ist: Nationalsport.